Seele stärken und die Kraft gesunder Beziehungen

Von Monika Engl

Dieses Jahr ist noch sehr jung und die Neujahreswünsche sind Dir vielleicht noch in Erinnerung: „Gesund bleiben“ ... war heuer wohl der ehrlichste und tiefste Wunsch, für einen selbst und für die Anderen. Nach Corona und vor Corona ist und bleibt Gesundheit das höchste Gut von uns Menschen, und gekoppelt mit einem glücklichen und sinnerfüllten Leben steht sie auf der Wunschliste an erster Stelle.
Nachdem es so aussieht, als dürften wir mit Corona leben lernen, ist ein starkes Immunsystem der beste Schutz. Leider liegt der Focus auf Impfstoffen als einzigen Ausweg aus der Krise. Viele vernachlässigen das Immunsystem, das uns seit jeher vor Viren, Bakterien oder Erregern geschützt hat.
Ich weiß nicht wie es Dir geht, doch ich staune immer wieder ehrfürchtig und dankbarüber dieses Wunderwerk Körper und der darin verborgenen Weisheit. Unser Körper steuert jede Sekunde Abertausende an Funktionen, von denen wir keine Ahnung haben.
Die Selbstheilungskräfte sind der persönliche Reparaturservice, den wir mitbekommen haben und den wir auch trainieren können. Dabei spielen Körper- Psyche-Nerven-Seele in einem gigantischen Team zusammen, mit einem einzigen Ziel: Leben! Ich denke, wir dürfen wieder vertrauen lernen: in die Selbstregulation und in die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Für Sebastian Kneipp war die Stärkung der Abwehrkräfte eines der zentralsten Anliegen. Bereits er wusste, dass wir Menschen multidimensionale Wesen sind. Vor allem die Lebensordnung fasziniert mich, die alle Säulen (Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilkräuter) umfasst und um die Bereiche des Geistes, der Seele und der Beziehungen (Umwelt) erweitert wurde.
Heute kann man die Lebensordnung einordnen in ein junges interdisziplinäres Forschungsgebiet, der „Psychoneuroimmunologie“, kurz PNI genannt. Die Grundpfeiler der PNI – dass Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden – waren den Ärzten der Antike und Sebastian Kneipp als einem der bekanntesten Vertreter schon vertraut und können jetzt wissenschaftlich belegt werden. Psyche, Gehirn und Immunsystem arbeiten eng zusammen und ergänzen sich.
So lösen belastende wie erfreuliche Gedanken und Emotionen im Körper biochemische Reaktionen aus, die sich wiederum auf das Nervensystem und das Immunsystem auswirken. Emotionaler Stress ist genauso bedrohlich wie körperlicher Stress und schwächt das Immunsystem.

"Es ist erwiesen, dass ein Krankheitserreger, ein Sonnenbrand, ein Beinbruch oder Lärm sehr ähnliche Reaktionen erzeugt wie Ärger und Wut über den Partner, Angst um den Arbeitsplatz, Ohnmacht und Frustration oder Stress bei einer Prüfung"

sagt Christian Schubert, Arzt, Psychotherapeut und Leiter des Forschungszentrum für PNI an der Uni-Klinik Innsbruck.In dieser merk-würdigen Zeit, sind wir alle mehr oder weniger mit Ängsten (Angst vor Corona, Angst vor der Impfung, Angst den Job zu verlieren...), Unsicherheiten, sozialer Distanz, Berührungsverboten konfrontiert. Gefordert sind ein gutes Mindset (Gedankenshygiene) und eine starke seelische Gesundheit. Gerade die seelische Gesundheit wird immer wieder unterschätzt, was die Gesundheit und das Immunsystem betrifft. So möchte ich hier einen wesentlichen Faktor herausgreifen unter vielen anderen Faktoren.


Die Kraft gesunder Beziehungen: Familie, Partnerschaft, Freundschaft
Wer hat das nicht gespürt im Lockdown – das Fehlen von sozialen Beziehungen. Die Eltern, den/die PartnerIn oder Freunde nicht mehr sehen zu dürfen, sich nicht mehr treffen zu dürfen war für die meisten ein einschneidendes Erlebnis.

Wir Menschen sind soziale Wesen und deshalb auf Beziehungen und Gruppenbindungen zu Anderen angewiesen. Es vermittelt uns Gefühle der sozialen Einbindung, der Zugehörigkeit, des Aufgehoben und des Getragen Seins und der Unterstützung durch andere. Ein reiches und befriedigendes Sozialleben wirkt auf verschiedene Arten positiv auf den Körper, etwa mit niedrigeren Entzündungswerten, einem niedrigeren Blutdruck, besserem Stoffwechsel und einem stärkeren Immunsystem.
Aber: Das läuft leider auch umgekehrt. Einsamkeit, Isolation, Ausgrenzung oder Streit und Druck in einer Beziehung sorgen für Stress im Körper und schwächen auf Dauer das Immunsystem.
So wie eine unglückliche Beziehung das Krankheitsrisiko erhöhen kann, kann die Berührung und Zuwendung eines vertrauten lieben Menschen während einer Operation die Heilung erhöhen.

Gerade Freunde sind wie ein zweites Zuhause. Sie geben einem Halt, wenn man zu straucheln droht, unterstützen einen und machen Mut, geben ehrliche Rückmeldungen, beflügeln und bereichern das Leben, sind wie Engel auf Erden, stärken das Immunsystem durch menschliche Wärme und wirken wie eine Schutzimpfung. Sich nah sein, sich spüren und berühren, zusammen lachen, tanzen, singen, zusammen auch mal schreien und weinen... all das und noch viiiiiles mehr macht unser Mensch-Sein aus und unterscheidet uns von Maschinen. Das Beste, was Du also für Dein Glück und Deine Gesundheit tun kannst, ist, an der Verbundenheit mit anderen Menschen zu arbeiten. Und noch etwas ganz wichtiges: Für all die Menschen, die Dir nahe sind, sei dankbar und wertschätze diese Beziehung.

Ich wünsche Dir ehrliche und liebende Engel auf Erden...

Eure
Monika Engl

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